Weihnachtsstimmung auf Intensivstation – So feiern 🇨🇭 Pflegekräfte Weihnachten 🎄 [VIDEO]

Nein! An weihnachtliche Stimmung ist für Pflegekräfte und Ärzte auf den Schweizer Intensivstationen im Moment nicht zu denken. Viele Gesundheitsfachkräfte schieben derzeit intensive Schichten und können deswegen auch dieses Jahr wegen Corona nicht mit ihren Liebsten feiern. Eine enorme Belastung fürs Personal. «Ich weiss, dass vieles nicht so läuft, wie es sollte. Aber ich kann es nicht ändern.»

«Es ist schon viel, ja», sagt ein sichtlich müder Philipp Lasser, Oberarzt Intensivmedizin am Spitalzentrum Biel. «Haben Sie noch die Kraft dazu?», fragt ihn die Reporterin. «Ja, weil es meine Berufung ist. Aber ich würde gerne wieder zum normalen Tagesgeschäft übergehen.»

«Das sind Leute, die vorher keine grossen Vorerkrankungen gehabt haben, wo jetzt mit dem Sars-CoV-2 infiziert sind, wo Covid-19 haben. Und die Jüngeren, die das haben, die sind alle ungeimpft. Wir haben hier auch Geimpfte, die krank sind, die haben aber bereits schwere Vorerkrankungen gehabt und ihr ganzes Körpersystem ist nicht mehr so effizient wie bei einem gesunden Menschen. Acht von zehn Leuten sind nicht geimpft, die unnötigerweise krank geworden sind», so Chefarzt Marcus Laube.




Die Kapazität ist ausgeschöpft. Viele der Patienten sind deutlich jünger als letztes Jahr. Die kommenden Tage bereiten grosse Sorge. «Ich mache mir Sorgen, dass das Bedürfnis, die Familie, die Grosseltern, die Eltern, die Kleinkinder zu sehen, dazu führt, dass die Leute die Schutzmassnahmen nicht so gut einhalten, wie man das machen könnte. Und dass die Leute unnötig angesteckt und krank werden. So wie wir es letztes Jahr gehabt haben, als Leute Weihnachten gefeiert haben und dann 14 Tage später tot waren. Das will ich nicht noch einmal erleben müssen», erklärt Marcus Laube, Chefarzt Intensivmedizin Spitalzentrum Biel.

Draussen laufen derweil die Menschen in Scharen herum, kaufen Geschenke, feiern Weihnachten – mitten in der fünften Welle. Eine andere Welt. Weihnachtsstimmung fehlt hier auf der Intensivstation. «Ich blende das komplett aus. Ich bin schon genug geschafft im Moment und ich schaue einfach nur, dass ich nach Hause gehe. Ja, ich blende das aus. Ich weiss, dass es nicht so läuft, wie es sollte. Ich finde es schade, dass die Leute nicht mitmachen, während wir hier alle mitmachen. Aber ich kann es nicht ändern», fasst es Oberarzt Philipp Lasser resigniert zusammen.




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