Renten sollen -12% sinken – Das Renten-Massaker von Rechts

Die Schweizer Renten sollen bis zu -12% sinken. Die rechte Mehrheit in der «Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit» (SGK) orchestriert während der Corona-Pandemie – strategisch geschickt fernab des medialen Scheinwerferlichts – gerade einen neuen Angriff auf die Altersvorsorge. Und der geht uns alle an. Dich und mich.

Gemeinsam forcieren die vier Rechtsparteien SVP, FDP, Mitte und GLP eine Rentensenkung der PK-Renten von Lohnabhängigen in der Schweiz (Geringverdiener und Normalverdiener) um bis zu -12 Prozent – und gleichzeitig plant diese Rechtsallianz der Sozialabbauer den Reichen im Land 500 Millionen Franken als Geschenk auf dem Silbertablett zu servieren.


Das geplante Renten-Massaker von SVP, FDP, Mitte und GLP

Die vier Rechtsparteien GLP, Mitte, FDP und SVP stimmten in der «Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit» (der Name ist blanker Hohn) mit 14 zu 8 Stimmen für eine BVG-Reform und einer damit einhergehenden Kürzung der PK-Renten um bis zu 12%. Zu diesem Zweck soll der gesetzlich vorgeschriebene Mindestumwandlungssatz der Beruflichen Vorsorge (BVG) von 6,8 auf 6,0 Prozent gesenkt werden (Quelle: Parlamentsdienste). Ein tieferer Mindestumwandlungssatz heisst tiefere Renten:

«Mit diesem Prozentsatz wird aus dem Altersguthaben die jährliche Altersrente berechnet. Der Mindestumwandlungssatz schreibt vor, wie das Altersguthaben im Zeitpunkt des ordentlichen Rentenalters (aktuell 65 für Männer und 64 für Frauen) in der obligatorischen beruflichen Vorsorge (Obligatorium) in eine Rente umzurechnen ist», erklärt das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV).

Aktuell beträgt der Mindestumwandlungssatz in der Schweiz noch 6,8%. Doch geht es nach den Plänen der genannten Rechtsparteien, soll dieser neu auf 6,0% sinken. Was gleichbedeutend ist mit einer Rentensenkung um bis zu -12 Prozent.

Ein Rechenbeispiel:

  • 6,8% Mindestumwandlungssatz: Pro 100’000 Franken Altersguthaben werden 6800 Franken Rente ausbezahlt.
  • 6,0% Mindestumwandlungssatz: Geht es nach den oben genannten Rechtsparteien sinkt dieser Betrag pro 100’000 Franken Altersguthaben auf nur noch 6000 Franken Rente – voilĂ  eine KĂĽrzung um -12%.

 

Wer rechts wählt, fördert Altersarmut

Besonders zynisch daran: die winzigen „gezielten“ Kompensationszahlungen sollen den Rechtsparteien zufolge die Versicherten gleich noch selber finanzieren, berichtet die Zeitung «Work».

GLP, SVP, FDP und Mitte wollen Geringverdiener und Normalverdiener ausbluten – und an ihrer Stelle die Bestverdiener profitieren lassen. Ebenfalls auf Kosten der unteren und mittleren Einkommen profitieren sollen die Banken und Versicherungen, die sich «am BVG eine goldene Nase» verdienen. «Jahr für Jahr fliessen Hunderte Millionen Franken vom Alterskapital der Lohnab­hängigen in die Taschen von Managern und Aktionärinnen. Auch Makler kassieren pro Jahr 180 Millionen Franken.»


«Das alles ist möglich, weil mit dem Alterskapital der Lohnabhängigen im internationalen Finanzcasino gespielt wird. Das rentiert für die Finanzindustrie. Aber nicht für die Versicherten. Ganz im Unterschied zu der im sicheren, stabilen, solidarischen und preisgünstigen Umlageverfahren finanzierten AHV.» Quelle: Work)

Im BVG-System werden allen voran die Frauen systematisch benachteiligt. Falls sie denn überhaupt eine PK-Rente bekommen, ist die Rente durchschnittlich nur halb so hoch wie die Rente von Männern. Alarmierend ist die Situation vor allem bei Frauen, die in den Tieflohnbranchen tätig sind:

«Sie erhalten von der Pensionskasse nur 500 bis 800 Franken. BVG und AHV zusammengenommen, sind Frauenrenten um 37 Prozent tiefer als Männerrenten. Vor allem wegen der Pensionskassen.»

Die Gewerkschaften werden wohl das Referendum ergreifen, um das geplante Rentenmassaker zu bekämpfen. Höchste Zeit, dass auch Rechtswähler von FDP, SVP, Mitte und GLP endlich aus ihrem ewigen Winterschlaf aufwachen und den genannten Rechtsparteien wegen den geplanten Rentenkürzungen gehörig den Marsch blasen – am besten bei den nächsten Wahlen.

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