Lüftler legen 30 SUVs in Zürich lahm: Luft aus den Reifen gelassen

In einer erneuten Aktion hat die Gruppierung „The Tyre Extinguishers“ in Zürich ihre Mission fortgesetzt, SUVs die Luft aus den Reifen zu lassen. «Wir haben weitere 30 SUVs aus dem Verkehr gezogen. Der Stadtteil Seefeld hat uns viel Freude bereitet», teilten die Aktivisten stolz ihr Vorgehen auf Twitter mit und erklärten, dass sie solange zurückkehren werden, bis SUVs aus der Stadt verschwunden sind und stattdessen sichere Fahrradwege und kostenloser öffentlicher Verkehr verfügbar sind.

Die „Tyre Extinguishers“ sind eine europaweite lose Bewegung von Umweltaktivisten, die einen drastischen Ansatz verfolgen, um auf den Schaden hinzuweisen, den SUVs der Umwelt zufügen.

Die Taktik, die sie nutzen, ist simpel, aber wirksam: Sie öffnen das Ventil des Reifens, drücken eine Linse hinein und schliessen das Ventil wieder, um die Luft langsam entweichen zu lassen. Anschliessend hinterlassen sie dem Autobesitzer eine Nachricht, um ihn auf das Fehlen der Luft aufmerksam zu machen. Die Gruppierung hat in den letzten Tagen auch in anderen europäischen Städten wie London, Brüssel und Lyon ähnliche Aktionen durchgeführt, insgesamt wurden in 16 Ländern SUVs die Luft herausgelassen.

Manche mögen die Aktivitäten der „Tyre Extinguishers“ als ungesetzlich und gefährlich betrachten, andere als dringend notwendigen Schritt, um auf den Schaden aufmerksam zu machen, den SUVs der Umwelt zufügen. Die Aktivisten beteuern derweil, dass sie Handwerker- und Fahrzeuge mit Rollstuhlklebern nicht attackieren. Doch gab es im Dezember offenbar einen Vorfall, bei dem auch einer Rollstuhlfahrerin die Luft aus den Reifen gelassen wurde. Die Stadtpolizei Zürich hat die Vorfälle bestätigt und warnt davor, dass solche Aktionen nicht nur illegal sind, sondern auch Menschenleben gefährden können.

Die Beweggründe der „Tyre Extinguishers“ sind klar: Sie wollen auf die Umweltschäden hinweisen, die durch die Verwendung von SUVs entstehen. Denn diese Fahrzeuge sind nicht nur teurer, sondern auch viel grösser und SUVs verbrauchen mehr Sprit als normale Autos, was zu höheren CO2-Emissionen führt. Zudem werden dadurch auch die Strassen verstopft, was zu mehr Verkehr und längeren Staus führt.

Obwohl die „Tyre Extinguishers“ auf umstrittene Methoden zurückgreifen, haben sie zweifellos eine Debatte darüber entfacht, was legitime Methoden sind, um das Bewusstsein in der Gesellschaft für die Umweltprobleme zu schärfen. Es bleibt jedoch fraglich, ob sie mit solchen umstrittenen Aktionen tatsächlich dazu beitragen, dass sich mehr Menschen für umweltfreundlichere Alternativen entscheiden werden.

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